Um es mit Marius zu sagen: „Wir sind wieder hier, in uns’rem Revier, waren nur kurz weg, es ist kein Auto verreckt.“ Nach fast genau 3000 Kilometern, 25 Liter Kühlwasser, einem halben Liter Öl, drei Sicherungen, einem Thermoschalter, einer Fensterdichtung sind alle Autos und Fahrer wohlerhalten zurückgekehrt.
Kurz nach dem Grillen gestern Abend begann der Regen, über die Nacht zog ein Unwetter über uns hinweg, zerbrach den Pavillon und entsprechend war der heutige Start etwas rumplig und die Akkus waren ziemlich leer. Die letzte Etappe begann mit dem Gotthardpass, der atemberaubend schön in der morgentlichen Sonne lag. Die kühle Luft, die der Regen mitgebracht hatte, half den Motortemperaturproblemen Herr zu werden und steigerte natürlich messbar die PS. Leider konnten wir die Leistungssteigerung nicht durch Zahlen belegen, denn seit gestern hat der Wartburg jedoch zunehmend Zündaussetzer im unteren Drehzahlbereich. Das bedeutete konkret, den Motor noch häufiger auszudrehen, was nicht gerade helfen würde, die Probleme mit dem Motor zu reduzieren. Immer mal was Neues. Das Kühlsystem leckte an bekannten Stellen, aber der Verlust hielt sich in Grenzen. Frohen Mutes ging es also flüssig den Gotthard nach oben, nur ein paar deutsche Touristen in einem Skoda Yeti und eine Schweizer Fahrschule verhinderten ein Fahren am Geschwindigkeitslimit. Im oberen Bereich begrüßten uns dann Wolken mit ihrem weißen Nebelkleid und wir genossen den seltenen Moment des Fahren im Nichts. Hinter dem Pass ging es weiter durch die Schweiz, entlang dem schönen Immensee in Richtung Lörrach. Kleine Ortschaften reihten sich aneinander und hatten am Straßenrand eine Fülle amerikanischer Autos parat. Soweit möglich genossen wir das Panorama und die Landschaft, sprachen wenig und hielten nur um Schweizer Schokolade zu kaufen. Mit der Zeit wurden die Zündaussetzer immer schlimmer, aber der Wartburg hielt bis zum Ende durch. Nicht, dass das Trollnavi noch einige Routensteine in unserem Weg gelegt hatte: Fahren über Felder, Fahren auf steilen unasphaltierten Waldschlaglochsammelwegen, Fahren im Kreis und Fahren eines jeden Umwegs zum einsparen einzelner Meter Strecke. Aber genau für die Umwege mit meist herrlichem Ausblick lieben wir das Trollnavi, wenn das in Verbindung mit der kaputten Kupplung auch etwas viel Nervenkitzel bedeutet.
Schlussendlich sind wir nun nach einer ereignislosen A5-Fahrt in Karlsruhe angekommen, haben unsere Sachen grob sortiert und tun, was man nach jeder langen Ausfahrt tun muss: Wäsche waschen. Danke fürs Lesen, danke fürs Feedback, bis zum nächsten Jahr!